Denken Sie gerade darüber nach, welche Terrassenüberdachung zu Ihrem Haus passt? Tatsächlich sollten Sie eine derartige Entscheidung nicht voreilig treffen. Es gibt Terrassenüberdachungen in unterschiedlichen Materialien und jedes davon hat Vor- und Nachteile. Im folgenden Beitrag möchten wir Sie über die Fürs und Widers informieren, sodass Sie anschließend genau das Dachmaterial wählen können, was zu Ihrem Haus und auch zu Ihnen passt.
Was macht eine gute Terrassenüberdachung aus?
In erster Linie sollte eine Terrassenüberdachung wechselnden Witterungen und Jahreszeiten standhalten. Und das am besten über Jahre hinweg. Wind, Wetter und Sonneneinstrahlung beeinträchtigen mit der Zeit jedes Material. Aus diesem Grund sollte man die unterschiedlichen Eigenschaften eines Grundstoffs kennen und auch die Pros und Kontras.
Die typische Überdachung besteht zunächst aus einem Tragwerk, welches entweder an das Wohnhaus angebaut ist oder frei steht. Hinzu kommt die passende Bedachung. Für diese werden vorwiegend die Stoffe Holz, Glas und Aluminium verwendet. Es ist aber auch möglich, unterschiedliche Materialien miteinander zu mischen. Es ist jedoch immer ratsam, die Überdachung so zu gestalten, dass sie zum Haus und zum Garten passt, da sie beides wie eine Brücke verbindet.
Terrassendach aus Holz
Holz ist ein natürliches Material. Ein Dach aus Holz stellt eine naturnahe Verbindung zwischen den Räumen im Haus und im Garten her. Zwei Holzqualitäten stehen hierbei zur Auswahl, wenn es um eine stabile Konstruktion des Tragwerks der Überdachung für die tragenden Pfosten sowie deren Belattung mit Pfetten und Sparren geht:
- Leimholz wird auch Brettholz genannt. Es handelt sich hierbei um ein gefertigtes Verbundholz und besteht aus miteinander verleimten Holzbrettern. Häufig sind die verleimten Bretter aus Nadelholz und bestehen aus mindestens drei Schichten.
- KVH bzw. Konstruktions-Vollholz besteht aus Kernholz. Hierbei handelt es sich um das Holz natürlich gewachsener Holzstämme, welche den Baumstammkern, also die inneren Jahresringe bilden. Dieses Holz ist reifer und älter als das Spintholz, was sich drum herum befindet. Dadurch ist dieses Holz auch fester und weniger anfällig gegenüber Schädlingen.
Im Vergleich schneidet das Leimholz gegenüber dem Vollholz etwas besser ab, denn es punktet mit höherer Festigkeit und mehr Widerstandskraft bei wechselnder Witterung und Temperatur. Es ist formstabiler, da die Bretter vor dem Verleimen getrocknet werden und die Restfeuchte so gering ist, dass das Holz nicht mehr “arbeiten” kann. Somit reißt es auch deutlich seltener als Vollholz.
Eine Terrassenüberdachung aus Holz bietet eine hohe Stabilität, sodass man diese auch mit Dachziegeln beschweren kann und dabei kein Absacken oder Einbrechen befürchten muss. Zudem lassen sich mit Leimholz auch Krümmungen gestalten.
Ein Nachteil ist jedoch, dass Holz viel Pflege und Schutz braucht. Nur so leidet es weder optisch noch funktional unter dem Einfluss von Wetter und Klima. Man muss bei Holz also mit einem zusätzlichen Kostenaufwand für Holzschutzmittel rechnen und einem Zeitaufwand für die Holzpflege.
Vor dem Bau einer Terrassenüberdachung aus Holz sollten alle Pfetten, Sparren und Holzpfosten mit einem Holzschutz behandelt werden. Verzinkte Pfostenträger, die man auf Betonfüße montiert und die das Fundament für die Überdachung bilden, schützen vor Feuchtigkeit von unten.
Terrassendach aus Aluminium
Das Leichtmetall Aluminium ist als Material zur Konstruktion von Terrassentragwerken ebenfalls sehr beliebt. Die Terrassenüberdachung Alu wirkt sehr modern und obwohl es eine um zwei Drittel geringere Dichte als Stahl hat, ist es sehr stabil. Zudem hat es auch eine lange Lebensdauer und im Vergleich zu Holz verschwindet es optisch dezent im Hintergrund und ist deutlich pflegeleichter. Im Laufe der Jahre verändert Aluminium weder seine Form noch sein Aussehen. Auch Rostentwicklung ist bei einem solchen Dach nicht zu befürchten.
Die Preise für eine Überdachung aus Alu liegen allerdings meistens etwas höher als für die Dächer aus Holz. Bedenken sollte man aber, dass bei Aluminium zukünftig keine Kosten für den Schutz des Materials anfallen. Aluminium lässt sich zudem streichen, wodurch man auch nach Lust und Laune farbliche Akzente setzen kann. Für einen optimalen Anstrich sollte man auf das
Zweischichtenverfahren zurückgreifen. Hierbei sollte man zunächst alle Alu-Bauteile von Fett und Schmutz befreien und dann mit Schleifpapier aufrauen. Anschließend wird ein Haftvermittler aufgetragen und wenn dieser vollständig getrocknet ist, kann die Wunschfarbe aufgetragen werden.
Ein wenig mehr Aufwand muss bei Aluminium oft nach einem heftigen Unwetter betrieben werden. Schmutz kann sich schnell auf dem Dach niederlegen. Mit klarem Wasser lässt sich das Dach allerdings leicht säubern.
Terrassendach aus Glas
Der deutlichste Vorteil eines Dachs aus Glas ist der, dass dieses Material ein Höchstmaß an Licht ermöglicht. Zudem hat man einen unverfälschten Durchblick.
Das Glas für ein solches Terrassendach sollte hierbei immer ein Verbundsicherheitsglas (VSG) sein. Dieses Glas wird aus zwei Scheiben hergestellt, welche durch eine reißfeste Folie miteinander verklebt sind. Jedoch gibt es bei VSG-Glas auch Unterschiede, die in der Stärke der einzelnen Glasscheiben und in der Dicke/Stärke der Sicherheitsfolie liegen.
Einfaches Glas eignet sich aus Sicherheitsgründen nicht für ein Über-Kopf-Dach als moderne Terrassenüberdachung. In einem Schadensfall kann dieses nämlich zerbersten oder zersplittern.
Der Vorteil einer solchen Überdachung ist, dass sie sehr lichtdurchlässig ist, sodass auch die hinter der Terrasse liegenden Wohnräume dadurch hell und freundlich bleiben. Zudem lässt sich die Verglasung sehr einfach reinigen.
Ein Nachteil ist allerdings, dass ein Sonnenschutz unerlässlich ist. Spezielle Systeme können manuell oder auch einfach via Knopfdruck ein- und ausgefahren werden.
Ein Terrassendach aus Glas muss allerdings keine starre Konstruktion sein. Möglich sind auch spezielle Verglasungen, die das Verschieben einzelner Elemente oder das Öffnen von Einzellamellen ermöglichen.
Fazit
Bei der Wahl der passenden Terrassenüberdachung ist es wichtig, dass Sie zunächst entscheiden, wie die Terrasse zukünftig genutzt werden soll und diese dann auch nach der geplanten Nutzung einrichten. Möchten Sie, dass mehr oder weniger Licht auf das Dach fällt? Und wie sieht es mit der Pflege aus? Haben Sie Zeit genug, um sich zukünftig regelmäßig um eine Holzüberdachung zu kümmern? Wenn Sie diese Fragen für sich geklärt haben, so können Sie sich für die richtige Überdachung entscheiden.