Nachhaltiges Wohnen war bis vor ein paar Jahren nicht nur eine Frage der Einstellung, sondern vor allem eine Frage des Geldbeutels. Gut isolierte Häuser, energiesparende Heizungen und Elektrogeräte kosteten viel Geld, dass nicht jeder aufbringen konnte oder wollte. Heute ist nachhaltiges Wohnen praktisch für jedermann erschwinglich. Niemand muss beim nachhaltigen Wohnen auf Komfort verzichten und im Winter frieren. Energieeffiziente Technik ist heute wesentlich günstiger als noch vor zehn Jahren. Auch durch eine einfache Änderung lieb gewonnener Gewohnheiten kann die Umwelt geschont und der Geldbeutel entlastet werden. In den folgenden 5 Tipps für nachhaltiges Wohnen erfahren Sie, mit welchen Maßnahmen Sie Ihr Leben nachhaltig gestalten, die Umwelt entlasten und gleichzeitig Geld sparen können.
Tipp 1: Wechsel des Energieversorgers – der erste Schritt zum nachhaltigen Wohnen
Der Wechsel des Energieversorgers ist heute einfacher denn je, mit wenigen Klicks erledigt und ein erster wichtiger Schritt in Richtung nachhaltiges Wohnen. Im Internet ermöglichen zahlreiche Vergleichsportale den einfachen Vergleich verschiedener Energieversorger. Sie müssen im Prinzip nur Ihre Postleitzahl eingeben und erhalten als Ergebnis eine Liste mit den günstigsten Energieversorgern. Wenn sie wechseln, sollten Sie darauf achten, dass Sie einen Energieversorger auswählen, der Sie mit 100 % Ökostrom beliefert. Mittlerweile ist Strom aus erneuerbaren Energien sogar günstiger als Kohlestrom. Der Wechsel des Stromanbieters ist daher nicht mit einer Preiserhöhung verbunden.
Tipp 2: A+++ Geräte – moderne Haushaltsgeräte, die wenig Energie verbrauchen
Mehr als die Hälfte des Stromverbrauchs in einem Haushalt entfällt auf Waschen, Trocknen, Spülen, Kühlen und Gefrieren sowie auf TV, Audio und Bürogeräte. Noch Anfang der 1990er-Jahre spielte es für die Hersteller keine Rolle, ob ein Kühlschrank 200 oder 300 kWh Strom im Jahr verbraucht hat. Seit der Einführung des Energielabels 1996 hat sich dieses Bild jedoch gewandelt. Seitdem sind die Hersteller bemüht, energiesparende Geräte zu entwickeln, damit sie im Vergleich zu den Geräten anderer Hersteller nicht schlecht dastehen. Das Energielabel gibt Auskunft darüber, wie energieeffizient das Gerät ist. Derzeit werden Elektrogeräte in Energieeffizienzklassen von G bis A+++ eingeordnet.
Die meisten Haushaltsgeräte sind heute in den Klassen A+ bis A + + + eingeordnet. Sie verbrauchen umso weniger Strom, je mehr Pluszeichen hinter dem A stehen. Wegen der fortschreitenden Entwicklung kann es sich schon lohnen, einen 10 Jahre alten Kühlschrank oder Wäschetrockner gegen ein modernes Gerät der Klasse A+ + + auszutauschen. Bei einer Neuanschaffung sollte grundsätzlich nur energieeffiziente Geräte dieser Klasse gekauft werden. Ab März 2021 werden die Energieeffizienzklassen reformiert, da es mittlerweile Geräte gibt, die besser sind als die Klasse A+ + + vorgibt. Ab dem kommenden Jahr gibt es nur noch die Klassen A bis G. Geräte der aktuellen Klasse A+++ befinden sich dann in der Klasse B. Erst Geräte, die noch mehr Energie sparen, werden sich dann in der höchsten Klasse A wiederfinden.
Tipp 3: Wasser und Energie sparen mit einem neuen wassersparenden Duschkopf
Der sparsame Umgang mit Wasser gehört genauso zum nachhaltigen Wohnen wie energiesparendes Heizen oder ein geringer Stromverbrauch. Eine einfache, wirksame und zudem kostengünstige Maßnahme, durch die Wasser und Heizenergie gespart werden können, ist der Tausch des alten Duschkopfs gegen einen neuen wassersparenden Duschkopf. Das Funktionsprinzip eines wassersparenden Duschkopfs ist ganz einfach. Dem Wasserstrahl wird ein gewisser Anteil Luft untergemischt. Das Volumen des Strahls bleibt das Gleiche, die Wassermenge wird jedoch erheblich reduziert. Beim Duschen werden sie dennoch keinen Unterschied bemerken und kein bisschen auf Komfort verzichten müssen. Wassersparende Duschköpfe kosten nicht mehr als ein herkömmlicher Duschkopf und können ganz einfach selbst montiert werden.
Tipp 4: Heizkörper entlüften und bedarfsgerecht heizen spart Geld und schont die Umwelt
Es lohnt sich, darauf zu achten, richtig zu heizen, um die Umwelt zu entlasten und Geld zu sparen. Der erste Schritt ist das Entlüften der Heizkörper. Jeder Heizkörper hat an seinem dem Thermostat gegenüberliegenden Ende ein kleines Ventil, über das der Heizkörper entlüftet werden kann. Die Entlüftung ist wichtig, damit die Wärme des Heizungswassers über den Heizkörper effizient an die Raumluft abgegeben werden kann. Ebenfalls wichtig ist das bedarfsgerechte Heizen für jeden einzelnen Raum in der Wohnung oder im Haus. Das heißt, das Schlafzimmer und der Flur sind mit einer Temperatur von 16 bis 18 Grad die kühlsten Räume der Wohnung. Die Küche ist etwas wärmer. Das Wohnzimmer, Kinderzimmer und das Bad sind mit Temperaturen von 22 bis 24 Grad die wärmsten Räume. Grundsätzlich gilt, dass je 1 Grad weniger Raumtemperatur rund 6 % Heizenergie eingespart werden können.
Tipp 5: Durch den Tausch der Therme bis zu 30 % Energie sparen
Durch moderne Technik hat eine neue Therme einen 25 bis 35 % höheren Wirkungsgrad als eine alte Heizungsanlage. Insgesamt gibt sich daraus ein Einsparpotenzial von bis zu 30 %. Wenn Sie berücksichtigen, dass etwa 70 % des gesamten Energieverbrauchs eines Haushalts auf die Heizung und Warmwasserbereitung entfallen, dann können Sie durch den Tausch der Therme insgesamt viel Geld einsparen und gleichzeitig die Umwelt entlasten. Selbst relativ neue Heizungsanlagen mit einem Alter von 10 oder auch 15 Jahren sind wesentlich weniger effizient als eine moderne Therme. Es kann sich also auch bei diesen Heizungsanlagen belohnen, über einen Tausch der Therme nachzudenken und mit einem Fachmann zu besprechen. In diesem Zusammenhang ist es sinnvoll, gegebenenfalls auch die Heizkörper, den Warmwasserspeicher und vor allen Dingen auch die Umwälzpumpe der Heizung zu tauschen.
Fazit
Nachhaltiges Wohnen beginnt mit einer Änderung der Gewohnheiten. Diese Veränderungen kosten oft nicht einmal Geld. Beispielsweise beim Heizen. Auch die Entscheidung, Ökostrom statt Kohlestrom zu nutzen, ist ein wichtiger und kostenloser Schritt. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Möglichkeiten, wie Sie mit modernster, energiesparender Technik sowohl den Energieverbrauch wie auch den Wasserverbrauch im Alltag spürbar reduzieren können. Damit entlasten Sie nicht nur die Umwelt, sondern sparen viel Geld, das Sie sinnvoller für die schönen Dinge im Leben verwenden können. Das Ziel, nachhaltig zu wohnen, werden Sie wahrscheinlich nicht von heute auf morgen erreichen. Es ist vielmehr ein Prozess, bei dem Sie Schritt für Schritt vorgehen. Wichtig ist, dass Sie damit beginnen.